Meditation ist eine geistige Praxis um den Geist zu beruhigen und eine erhöhte Bewusstheit zu erreichen. Dieser Zustand der Konzentration und Achtsamkeit wird oft erreicht, indem man sich auf einen bestimmten Atemrhythmus, ein Mantra, einen Gedanken, ein Objekt oder sogar auf die Empfindungen im eigenen Körper konzentriert. Du findest eine Anleitung für eine Meditation für Anfänger am Ende des Artikels. Ich empfehle aber den Text komplett zu lesen um ein Verständnis für das Thema zu bekommen. Ich gehe insbesondere darauf ein, wie der Geist funktioniert.
Es gibt viele verschiedene Varianten:
- Achtsamkeitsmeditation: Hier liegt der Fokus auf der bewussten Beobachtung von Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen und der Umgebung, ohne sie zu bewerten oder ihnen nachzugehen.
- Konzentrationsmeditation: Bei dieser Form konzentriert sich der Meditierende auf einen einzigen Punkt, wie den Atem, ein Bild oder ein Mantra. Das Ziel ist es, den Geist zu fokussieren und ablenkende Gedanken zu minimieren.
- Transzendentale Meditation: Diese Technik verwendet ein wiederholtes Mantra, um den Geist in einen Zustand tiefer Entspannung und Bewusstseinserweiterung zu versetzen.
- Loving-Kindness-Meditation (Metta): Diese Meditation zielt darauf ab, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren, indem man positive Gedanken und Wünsche für sich selbst und andere sendet.
- Vipassana-Meditation: Hier geht es darum, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist, und tiefe Einsicht in die Natur des Geistes und der Wirklichkeit zu gewinnen.
Die Vorteile Meditation zu lernen sind vielfältig und reichen von Stressreduktion über emotionale Stabilität bis hin zur Verbesserung der kognitiven Funktionen. Sie kann dazu beitragen, die Wahrnehmung von Gedanken und Emotionen zu verändern und eine tiefere Verbindung zu sich selbst herzustellen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditation langfristig positive Auswirkungen auf das Gehirn und die geistige Gesundheit haben kann.
Tiefsitzende Blockaden
Wenn wir die Aufmerksamkeit auf diese Kleshas blockieren, bleiben sie fest sitzen und wir bewegen uns in immer wieder in einem gleichen Kreislauf. Physische Aktivitäten oder Atemtechniken können diese Kleshas kaum erreichen. Erst in tiefer Meditation lösen sie sich auf.
Wie unser Geist funktioniert
Den Geist zu trainieren, bedeutet äußere Stimulierungen zu reduzieren, so dass der Geist seine eigenen Inhalte schaffen und entfalten kann. Wir sind uns kaum bewusst wie Inhalte und Einflüsse unseren Geist regulieren, anstatt ihn auf natürliche Weise zu stärken.
In unserem Bildungssystem und generell in der modernen Gesellschaft sind geistige Übungen zur Entwicklung von Aufmerksamkeit praktisch nicht vorhanden. Daraus ergibt sich ein vermindertes Interesse am Leben aufgrund einer geringen Aufmerksamkeitsleistung. Dadurch werden wir depressiv und überdecken diese Depression wiederum mit chemischen Substanzen und weiteren äußeren Ablenkungen.
Unsere Aufmerksamkeitskraft wiederzugewinnen und zu lernen, sie zu kultivieren, ist eines der Hauptziele der Yogapraxis. Wirkliche Meditation (Dhyana) ist nicht möglich, ohne zuvor die Kraft der Aufmerksamkeit (Dharana) entwickelt zu haben.
Für einen wandernden oder abgelenkten Geist gibt es keine echte Meditation. Einfach nur dasitzen und sich in unseren unruhigen Gedanken hingeben ist keine Meditation. Meditation ist auch nicht ein leerer Geist, ohne einen bestimmten Gedanken oder Fokus. Meditation beginnt mit einem konzentrierten Geist und der Entscheidung, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.
Ein Schlüsselprinzip des Yoga ist, dass der auf einen Punkt ausgerichtete Geist zur Ruhe gelangt. Die Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit sich langfristig und ohne Unterbrechung auszurichten.
Die zwiespältige Natur des Geistes
Zweitens besitzt der Geist ein Bewusstseinsfeld dass er trotz dieses Springens von Punkt zu Punkt ein gewisses Gefühl dafür behält, was in der Umgebung insgesamt vor sich geht. Unser Geist leistet dabei die unglaubliche Arbeit uns zu fokussieren ohne das wir uns dabei zu sehr in diesem Fokus zu verlieren. Gleichzeitig haben wir ein Bewusstsein für unsere Welt ohne dabei darin verloren zu gehen.
Er hat sowohl ein zentrales als auch ein peripheres Bewusstsein. In dieser Hinsicht kann sich der Punkt des Geistes auf das gesamte Wahrnehmungsfeld ausdehnen. Er hat keine feste Größe, obwohl er dazu neigt, eher in einem kleinen Bereich zu bleiben. Um dieses flexible Feld zu stabilisieren, richten wir das gesamte Feld auf auf einen Punkt. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Geist auf ein Objekt zu fokussieren.
Aktive und passive Meditation
Aktives Forschen besteht darin, grundlegende Fragen darüber zu stellen, wer wir sind und was unser Leben bedeutet. Die meisten Upanishaden, die alten Schriften der Yogatradition, bestehen aus verschiedenen Formen der Befragung. Die wichtigsten Fragen, die in der forschenden Meditation aufgegriffen werden, sind im Wesentlichen Fragen über das Selbst, Gott, Prana, den Geist und die Sinne sowie den Prozess von Geburt und Tod.
Aktive Meditation ist hier auch ganz klar Mantra Meditation oder generell, objektbezogene Meditation. Das bedeutet wir fokussieren unseren Geist auf ein Objekt um darüber in Meditation zu gelangen.
Aktive Meditation
Aktive Meditation entspricht in erster Hinsicht unserem modernen Naturell die Dinge zu kontrollieren und aktiv zu werden. Zweitens hat es den Vorteil, beide Veranlagungen des Geistes zu balancieren. Wenn wir zu wenig Energie besitzen um zu meditieren, kann der aktive Ansatz uns aufwecken und die Energie verleihen zu meditieren. Wenn wir zu viel unruhige Energie besitzen, kann sich unser Geist an der aktiven Handlung abarbeiten und zur Ruhe finden.
Passive Meditation
Aktive Formen der Meditation können eine Qualität von Rajas oder Unruhe mit sich bringen, in der wir unseren grundlegenden Zustand des Friedens und des Glücks, der sehr subtil ist, vermissen und uns in einem Strom von abgelenkten Gedanken verfangen.
Balance in Meditation
Abschließend gilt es zu sagen, dass praktische Erfahrung der Schlüssel ist. Jahrelange Praxis ist unabdingbar, gerade für diese spirituelle Praxis die durch das Erleben selbst, Magie und Transformation in unser Leben bringt. Ich hoffe dass du durch diesen Artikel verstehst wie der Geist funktioniert und welche grundlegenden Prinzipien für Meditation existieren. Falls du weitere Fragen hast, schreib mich gerne an. Namaste.
Anleitung für Meditation für Anfänger
Thema: Atemfokussierte Meditation mit kurzen Sitzphasen in Stille
1. Vorbereitung
- Zeit einplanen: Beginne mit 5-10 Minuten pro Sitzung und steigere die Dauer nach Bedarf.
- Ruhiger Ort: Suche dir einen stillen Ort, an dem du ungestört bist.
- Bequeme Kleidung: Trage lockere, bequeme Kleidung.
- Sitzhaltung wählen:
- Setze dich auf ein Kissen auf den Boden oder auf einen Stuhl.
- Halte deinen Rücken gerade, Schultern entspannt.
- Hände ruhen auf den Knien oder im Schoß.
2. Einstieg in die Meditation
- Ankommen:
- Schließe sanft die Augen oder senke den Blick.
- Spüre, wie dein Körper Kontakt mit dem Boden oder der Sitzfläche hat.
- Den Atem wahrnehmen:
- Lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem.
- Spüre, wie die Luft durch die Nase ein- und ausströmt.
- Beobachte die Bewegung deines Bauches oder deiner Brust.
- Natürlich atmen:
- Verändere deinen Atem nicht bewusst.
- Lass ihn einfach kommen und gehen, so wie er ist.
3. Umgang mit Ablenkungen
- Gedanken bemerken:
- Wenn Gedanken oder Gefühle aufkommen, nimm sie wahr, ohne sie zu bewerten.
- Stelle dir vor, sie ziehen wie Wolken am Himmel vorbei.
- Zurück zum Atem:
- Lenke sanft deine Aufmerksamkeit wieder auf den Atem, ohne dich zu ärgern.
4. Sitz in Stille (Abschlussphase)
- Loslassen:
- Nach einigen Minuten bewusster Atembeobachtung, lass die Konzentration los.
- Sitze einfach in Stille. Sei offen für das, was sich zeigt, ohne etwas zu tun.
- Dankbarkeit:
- Beende die Meditation, indem du einen Moment der Dankbarkeit empfindest.
- Du kannst dir selbst dafür danken, dass du dir Zeit genommen hast.
5. Nach der Meditation
- Sanft aufstehen:
- Öffne langsam deine Augen. Bewege Hände, Arme oder Schultern, bevor du aufstehst.
- Reflexion:
- Überlege kurz, wie du dich fühlst, ohne zu bewerten.
Tipps für Anfänger
- Regelmäßigkeit: Versuche täglich zu meditieren, auch wenn es nur für wenige Minuten ist.
- Kein Druck: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Alles, was du wahrnimmst, ist Teil der Übung.
- Geduld: Fortschritt kommt mit der Zeit. Je öfter du übst, desto leichter wird es.