Der Begriff Schamane
Der Begriff Schamane leitet sich etymologisch von dem Wort „šaman“ der sibirischen Ewenken ab und bedeutet „jemand, der erregt, bewegt, erhoben ist“ oder wird auch als „derjenige, der weiß“ übersetzt. Als Schamane in der nepalesischen Tradition verbinde ich diese jahrtausendealte Weisheit mit moderner Heilarbeit.
Mein Name ist Sven Horn, ich habe die Kunst der schamanischen Heilung in Kathmandu bei Kedar Upreti erlernt. Der nepalesische Schamanismus ist tief mit der Natur, den Ahnen und der spirituellen Welt verbunden.
Der Schamanismus ist kein „übernatürliches“ Phänomen, sondern die Vermittlung der tiefsten Zusammenhänge allen Lebens. Als Schamane stelle ich nur die Verbindung her – die Heilung geschieht durch die geistigen Helfer.
Was ist ein Schamane? Definition und Bedeutung
Ein Schamane ist nach wissenschaftlicher Definition eine Person, die durch spezielle Techniken und Rituale in veränderte Bewusstseinszustände eintreten kann, um mit der spirituellen Welt zu kommunizieren. Wie Mircea Eliade definierte: „Der Schamane ist Spezialist einer Trance, in der seine Seele den Körper verlässt und gen Himmel fliegt oder in die Unterwelt hinabsteigt“.
Entscheidend ist dabei, dass der Schamane nicht nur als Heiler, sondern auch als Mittler zwischen der physischen und der geistigen Welt agiert. Diese Verbindung zur spirituellen Welt ist essenziell für die schamanische Arbeit und unterscheidet echte Schamanen von anderen spirituellen Praktikern.
Schamanismus gilt als die „weltweit am weitesten verbreitete und älteste Psychotherapieform“. Darstellungen von Schamanen finden sich bereits in steinzeitlichen Höhlenmalereien, was die universelle Bedeutung dieser Heilkunst unterstreicht.
Was bedeutet es wirklich, Schamane zu sein?
Wenn Menschen mich fragen, was ein Schamane ist, erzähle ich ihnen von meinen eigenen Erfahrungen. Ein Schamane ist jemand, der zwischen den Welten wandelt – zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Realität. Wir sind Vermittler, Übersetzer für das, was jenseits des alltäglichen Bewusstseins liegt.
Nach Jahren der Praxis verstehe ich einen Schamanen als eine Person, die durch spezielle Techniken und Rituale in veränderte Bewusstseinszustände eintreten kann, um mit der spirituellen Welt zu kommunizieren. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass der Schamane nicht nur als Heiler agiert, sondern auch als Mittler zwischen der physischen und der geistigen Welt.
Die Verbindung zur spirituellen Welt ist das Herzstück unserer Arbeit. Ohne diese Verbindung können wir nicht als Schamanen wirken. Diese Verbindung entsteht auf verschiedene Weise – durch Trommeln, Gesänge, Meditation, den Einsatz von Heilpflanzen oder andere spirituelle Techniken, je nach Tradition und persönlicher Erfahrung.
Der nepalesische Schamanismus – Eine lebendige Tradition

Der nepalesische Schamanismus ist eine der ältesten spirituellen Heilmethoden im Himalaya. In Nepal sind Schamanen hoch angesehen, da sie als Vermittler zwischen der physischen Welt und der Welt der Geister gelten. Die schamanische Praxis in Nepal basiert auf der Verbindung zu den Ahnen, Naturgeistern und Gottheiten.
Dabei spielen Trommelklänge, Mantras und energetische Heilmethoden eine zentrale Rolle. Der Einsatz von tantrischen Techniken wie Mantra und Kundalini-Energie ist ein spezielles Merkmal dieser Tradition, das den nepalesischen Schamanismus von anderen Formen unterscheidet.
Tiefer Respekt – Grundlage aller schamanischen Arbeit
Das Weltbild schamanischer Kulturen basiert auf einer animistischen Naturkonzeption, in der den Naturerscheinungen materielle wie spirituelle Attribute zugesprochen werden. Die Natur verfügt demnach über eine eigene spirituelle Qualität, sodass Menschen persönliche und soziale Beziehungen mit Wesen aus der Natur eingehen können.
Respekt vor Menschen und Natur
Der tiefe Respekt vor anderen Menschen, deren Ansichten, sowie vor Gottheiten und der Natur, ist maßgeblich im Schamanismus. Schamanen wissen, dass sie nur in Zusammenarbeit mit anderen Energien wirken können. Als Mensch mit diesen Energien in Kontakt zu treten, ist nicht nur eine große Ehre, sondern es bedarf im Glauben der Nepalesen eines reinen Herzens, damit diese Verbindung erfolgreich ist.
Die Natur ist unser größter Lehrmeister. In der schamanischen Weltanschauung ist alles in der Natur beseelt und trägt Weisheit in sich. Die Bäume, die Steine, die Tiere – sie alle haben uns etwas zu lehren, wenn wir bereit sind zuzuhören.
Die Reinheit des Herzens
Der besondere Fokus dieser Tradition liegt in der Zusammenarbeit und dem Respekt vor den Elementen. Die Reinheit des Herzens spielt dabei eine zentrale Rolle in Nepal. Egal wie schmutzig wir nach außen hin erscheinen oder welche Fehler wir im Umgang mit spirituellen Energien machen, es ist diese Reinheit auf die es ankommt. Gleichzeitig sind wir „nur“ Menschen und unterliegen Begierden, Wünschen und Bedürfnissen.
Die Aufgaben eines Schamanen
Obwohl die genauen Aufgaben eines Schamanen je nach Kultur und Tradition variieren können, lassen sich wesentliche Aspekte hervorheben. Spirituelle Spezialisten verfügen nach Überzeugung vieler Ethnien über besondere Fähigkeiten in Heilung, Weissagung und magischen Praktiken.
Schamanen dienten in traditionellen Gesellschaften als „Seelenhirten“ im Dienst der Gemeinschaft und übernahmen Aufgaben als Arzt, Heiler, Wahrsager, Traumdeuter, militärischer Berater, Opferpriester, Totengeleiter, Wetterzauberer, Zeremonienleiter, Geistermedium und Lehrer.
Schamanische Heilung – Ganzheitlicher Ansatz

Eine zentrale Funktion der meisten Schamanen war und ist die des Heilers. Im Gegensatz zur modernen Medizin handelt es sich bei der spirituellen Heilkunst um eine komplexe, interaktive und ganzheitliche Heilkunst, die weit über die rein medizinische Behandlung hinausgeht.
Wie Mediziner immer wieder feststellen, können Schamanen bei seelischen Krankheiten, aber auch bei körperlichen Leiden wie Rheuma und Migräne beachtliche Erfolge aufweisen. Schamanisches Heilen kümmert sich um die spirituelle Dimension von Krankheit, deren Hauptursache das Gefühl des Getrenntseins von sich selbst und vom Leben gilt.
Schamanische Rituale und Techniken im nepalesischen Schamanismus
Schamanen in Nepal nutzen eine Vielzahl an Ritualen und Techniken, um Heilung und spirituelle Erkenntnis zu ermöglichen. Besonders verbreitet sind die folgenden Methoden:
- Schamanische Reisen – Durch rhythmische Trommelschläge oder Mantras werden Trance-Zustände herbei geführt, die es ermöglichen, mit der spirituellen Welt zu kommunizieren.
- Rituale mit Opfergaben – In Nepal werden oft Räucherstäbchen, Reis, Blumen oder Früchte als Opfer im Feuer dargebracht. Diese Rituale sind keine leeren Gesten, sondern kraftvolle Kommunikationsmittel mit der spirituellen Welt. Jedes Element trägt seine eigene Energie und Bedeutung.
- Energiearbeit mit Mantras – Mantren können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, um Disharmonien aufzulösen oder den Energiefluss im Körper zu harmonisieren.
- Ahnenarbeit – Die Verbindung mit den Vorfahren ist im nepalesischen Schamanismus essenziell. Unsere Ahnen können einen positiven Einfluss auf unser Leben haben, wenn wir diese Verbindung pflegen. Gleichzeitig können ungelöste Themen aus der Ahnenreihe unser Leben belasten. Durch Ahnenarbeit können wir diese Muster heilen und transformieren.
- Pflanzenmedizin und Heilkräuter – Natürliche Heilmittel spielen eine wichtige Rolle in der traditionellen schamanischen Heilkunst. Die Arbeit mit Heilpflanzen und Räucherwerk öffnet weitere Dimensionen der Heilung. Jede Pflanze trägt ihre eigene Medizin und Weisheit in sich.
Schamanismus in der modernen Welt
In einer Welt, die von Stress, Hektik und Orientierungslosigkeit geprägt ist, suchen viele Menschen nach spiritueller Erfüllung und ganzheitlichen Heilmethoden. Genau hier setzt der nepalesische Schamane an, denn er bietet eine ergänzende Herangehensweise, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen einbezieht.
Der Verlust spiritueller Verbindung
Gleichzeitig verschwindet das Wissen und Vertrauen in die spirituelle Welt durch einen Anstieg von rein logischen und materiellen Sichtweisen. Dieser Prozess zeigt sich auch im Umgang mit der Natur im Allgemeinen. Aus meiner persönlichen Sicht durchläuft jede Zivilisation einen Kreislauf, bei dem die Verbindung zu unserem Ursprung stärker oder schwächer wird.
Die Abkehr von der Natur ist daher weder bedauerlich noch erfreulich – es ist der Kreislauf der Natur selbst. Unsere Aufgabe als Schamanen ist es, für diejenigen da zu sein, die den Weg zurück zu dieser Verbindung suchen.
Persönlicher Alltag als Schamane

Als Schamane in der nepalesischen Tradition führe ich ein ganz normales Leben. In Nepal arbeiten Schamanen oftmals als Bauern und haben eine Familie. Ich selbst gehe einer Arbeit nach und lebe ganz normal in der westlichen Gesellschaft.
Hinzu kommt allerdings, dass ich täglich Rituale und Meditation durchführe, um die Verbindung zu den Heilerenergien aufrecht zu erhalten. Diese tägliche Praxis ist nicht optional – sie ist notwendig, um als Kanal für Heilungsenergie zu fungieren.
Die schamanischen Heilungen erfordern oftmals Flexibilität, mentale Stärke und die Motivation, anderen helfen zu wollen. Es ist ein Weg, der sowohl Hingabe als auch Erdung erfordert.
Grenzen und Ethik der schamanischen Arbeit
Schamanische Heilung ersetzt keine medizinische Behandlung, sondern ergänzt sie. Bei ernsten gesundheitlichen Problemen ist immer zuerst ein Arzt zu konsultieren. Meine Arbeit setzt dort an, wo die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt – bei den energetischen und spirituellen Aspekten von Krankheit und Heilung.
Wie erkenne ich einen seriösen Schamanen?
Die Wirkung zählt. Schamanen arbeiten in unterschiedlichsten Traditionen und Formen. Entscheidend ist nicht, wie spektakulär sie auftreten, sondern wie tief ihre Verbindung zur geistigen Welt ist.
Ein wahrer Schamane hat respektvollen Kontakt zu seinen Helferenergien und diese wirken auf der Ebene der Seele und des Energiekörpers. Er mag äußerlich unscheinbar wirken, aber er trägt die Kraft in sich. Die Fähigkeit, Weisheit aus der Geisterwelt anzuwenden, um die physische Welt zu heilen und zu verändern, unterscheidet Schamanen von anderen spirituellen Praktikern.
Häufige Fragen zu meiner Arbeit
Jeder Mensch hat eine spirituelle Natur, aber nicht jeder ist dazu berufen, als Schamane zu arbeiten. Es braucht eine besondere Sensibilität, die Bereitschaft zu intensiver spiritueller Praxis und oft auch eine Art „Berufung“ durch die spirituelle Welt selbst.
Bei korrekter Ausführung ist schamanische Arbeit sehr sicher. Wichtig ist eine fundierte Ausbildung und die Begleitung durch erfahrene Lehrer. In meiner Arbeit stehen Schutz und ethische Grundsätze immer an erster Stelle.
Der Weg beginnt oft mit einer inneren Sehnsucht – dem Gefühl, dass da mehr sein muss als das, was wir mit unseren physischen Sinnen wahrnehmen. Bücher, Kurse und Begegnungen mit praktizierenden Schamanen können erste Schritte sein. Oftmals passiert dieser Weg über Krankheiten oder schwierige Lebensphasen, aber das muss nicht immer der Fall sein.
Kontakt und schamanische Heilung
Falls Sie Interesse haben an einer schamanischen Heilung, können Sie mich gerne kontaktieren. In der traditionellen nepalesischen Schamanenkultur werden Heilungen auf Spendenbasis durchgeführt – eine Tradition, die ich in meiner Arbeit fortführe.
Namaste!