In diesem Artikel betrachten wir Meditation als Werkzeug für Heilung. In den meisten Fällen werden die heilenden Wirkungen von Meditation als Beiwerk beschrieben für eine Technik auf dem Weg der spirituellen Befreiung. Auch wenn der spirituelle Pfad auf eine Ebene zeigt, welche sich hinter Körper und Geist befinden, so spielt die Gesundheit dieser Ebenen eine wichtige Rolle. Solltest du nach einer schnellen Anleitung suchen, für eine Meditation, mit der Ausrichtung auf Heilung, empfehle ich dir mit dem Gayatri Mantra zu beginnen.
Die natürliche Heilungskraft des Körpers
Es macht Sinn, mit den Auswirkungen auf den Körper zu beginnen. Wenn wir von Selbstheilung reden, meinen wir einen Prozess, der ständig in Aktion ist. Unsere Zellen sterben und erneuern sich jede Sekunde, alle sieben Jahre ist der Körper an sich komplett erneuert. Unser Nervensystem sorgt permanent für einen Zustand der Balance. Diese Prozesse laufen meistens im Hintergrund ab, dennoch befinden wir uns in einem stetigen Heilungsprozess.
Ebenen von Selbstheilung
Sport, Yoga und Massage wirken auf die Muskulatur, das Bindegewebe und die Knochen. Doch was ist mit einer tiefen Entspannung von Herz und Gehirn? Das herunter fahren von Herz und Gehirn gelingt in Meditation, wo wir uns komplette auf den Moment ausrichten. Der Atem verringert sich, der Pulsschlag verringert sich und die Aktivität des Gehirns wird heruntergefahren. Das ist der Zeitpunkt wo der Körper sich die Zeit nehmen kann um, tief wirkende Heilungsprozesse auf zellularer Ebene in Gang zu setzen. Dabei gilt, je tiefer die Meditation, desto tiefgehender die Heilung, welche in Gang gesetzt wird. Meditation geht dabei über Entspannung hinaus. Meditation ändert unsere Energie und richtet sie zentriert auf Heilung aus.
Meditation mit der Energie des Morgens
Wann immer Meditation in den Heilungsprozess involviert wird, möglicherweise neben der Behandlung mit Medikamenten oder einem anderen Programm, sollte die Energie am Morgen zur Unterstützung genutzt werden. Yogis wissen es seit Jahrtausenden und die Wissenschaft hat es bereits bestätigt, dass um die Zeit des Sonnenaufgangs die Ionen in der Atmosphäre eine Verdichtung erfahren und sich dies auf unsere Körper auswirkt. Die Lebewesen bekommen einen Energiestoß. Diese Energie am Morgen können wir nutzen und in unsere Meditationspraxis mit einfließen lassen. Wenn wir Meditation für Heilung einsetzen, sollten wir daher am besten früh am Morgen meditieren, insbesondere bei Energiemangel oder spät am Abend, um eben einem Überschuss an Energie entgegenzuwirken.
Psyche, Geist und die Sinne
Im Yoga und Tantra Yoga spielt der Geist eine prominentere Rolle als der Körper. Ganz einfach aus dem Grund, weil die materielle Welt aus der geistigen Welt entspringt. Daher wollen wir an der Wurzel ansetzen. Dabei gilt, wenn eine Erkrankung auf körperlicher Ebene bereits fortgeschritten oder chronisch ist, kann von der feinstofflichen Ebene kaum Einfluss genommen werden. Oftmals wird sich eine geistige Heilung auf den Körper auswirken. Wenn wir von geistiger Ebene reden, handelt es sich dabei um die Psyche, das Nervensystem und unsere. Im yogischen System geht es dahinter noch weiter in feinstofflichere Ebenen und im Tantra Yoga bis hin zu unserem Karma.
Die tiefsten Ebenen aktivieren
Geistige Erkrankungen sind für die westliche Medizin nur über die Psyche greifbar. Was auch immer der Meditierende für ein Bild hat, von den tiefsten Ebenen des menschlichen Daseins, er muss sich als Meditierender eigentlich kaum Gedanken darüber machen. Meditation und vor allem tiefe Meditation, wirkt sich auf alle Ebenen des Menschen aus. Wenn der Körper zur tiefen Ruhe kommt und heilt, ist es beim Geist genau das gleiche Prinzip. Für unsere komplizierte Welt scheint es wirkungslos zu sein, mit dem Moment eins zu werden. Das liegt an dem feinstofflichen Potenzial im Jetzt oder des Moments. In tiefer Meditation gelangen wir mit unserem friedlich vibrierenden Zellen in diese Tiefe und können natürliche Heilungsprozesse aktivieren, die über externe Einflüsse nicht möglich wären.
Visualisierung und Erwartungshaltung
Die Selbstheilung durch Meditation geschieht durch die Qualität der Meditation. Diese wird wiederum beeinflusst durch Spaß an der Praxis, Investment von Zeit und unserem karmischen Potenzial. Es kann sein, dass wir Meditation als einen letzten Strohhalm begreifen, nachdem nichts funktioniert hat, um eine Erkrankung zu bekämpfen oder zu lindern. Dabei ist Meditation trotz der vielen Varianten nicht für jeden etwas. Es sollte sich natürlich und nicht gezwungen anfühlen, diesen Weg zu beschreiten.
Meditiere und lasse los …
Natürlich gibt es in der Meditation viele Heilungsansätze, mit Visualisierung des erkrankten Körperteils usw.. Erfahrungsgemäß empfehle ich dabei, die Meditation selber als Zusatz für die Lebensqualität zu betrachten und nicht nur als reines Werkzeug. Das zu aktive Eingreifen durch Ausrichtung der Meditationspraxis und die Erwartungshaltung auf einen Effekt, können uns im Weg stehen, dass wahre Potenzial der Heilung durch Meditation in Gang zu setzen, völlig unabhängig von der Schwere der Erkrankung. Ein tiefes Loslassen von Aktivität hin zu wacher Passivität mit Wahrnehmung des Moments, hat das Potenzial, unser Leben zu bereichern und Heilung dort in Gang zu setzen, wo wir mit unserem Willen nicht hinkommen. Weniger ist hier oftmals mehr. Und eine Meditationspraxis, von der wir selber nicht zu viel erwarten, kann uns möglicherweise anders und besser unterstützen, bei der Heilung, als wir es jemals erwartet hätten.
Meditation geht über Selbstheilung hinaus
Meditation biete uns die Chance der Erfahrung von Erkenntnissen und Wahrnehmungen abseits von allen bekannten spirituellen Techniken. Meditation ist daher mehr als ein Werkzeug oder ein Mittel zum Zwecke. Meditation ist jedes Mal eine Chance, so tief loszulassen und die Erfahrung von Einheit zu erleben, wie es zuvor scheinbar niemals möglich gewesen ist. Daraus erfolgt vielleicht nicht immer Heilung, aber es erweitert unsere menschliche Perspektive. Möge deine Reise zur Heilung auch deine Perspektive erweitern.
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HARI OM