
Ich bin Sven Horn, Schamane in der nepalesischen Tradition, und schreibe hier aus meiner persönlichen Erfahrung. Ich bin kein Wissenschaftler oder Experte für die Geschichte des Schamanismus. Trotzdem möchte ich zu dem Thema meine Sichtweise beitragen mit den Informationen, die ich von meinem Lehrer beigebracht bekommen habe. Schamanismus ist für mich keine Religion und ein offenes Konzept, es gibt allerdings Überschneidungen in allen Kulturen, was die Tätigkeit eines Schamanen ist.
Die Wurzel des Schamanismus ist die Natur und die ersten Schamanen lernten alles durch die Energien der Natur. Diese Verbindung und der Respekt zur Natur haben alle Traditionen von Schamanen weltweit gemeinsam.
Es gibt natürlich auch immer Schamanen die sich gegen die Regeln der Natur wenden und versuchen sie für egoistische Motive zu manipulieren. In der Tradition aus Nepal habe ich gelernt, das Karma hier eine wichtige Rolle spielt. Entscheidend ist nicht der Akt an sich sondern die Motivation und Reinheit des Herzens. Somit folgen Schamanen einem ethischen Kodex – einem Kodex der Liebe, durch die Natur als Vorbild.
Der Schamane in traditionellen Gemeinschaften
Früher lebten wir Menschen in kleineren, naturverbundenen Gemeinschaften. In diesen Dörfern oder Clans hatte der Schamane eine zentrale Rolle – nicht nur als Heiler, sondern auch als Vermittler zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Er war sozusagen für die Psyche der Gemeinschaft verantwortlich.
Der Schamane heilte Krankheiten durch Rituale, Energiearbeit oder pflanzliche Medizin. Er beriet bei wichtigen Entscheidungen, führte Zeremonien durch, segnete das Land oder unterstützte die Jagd durch spirituelle Führung. Ein bekanntes Beispiel ist der Regentanz der Indianer, der durchgeführt wurde, wenn die Ernte ausblieb. Oder er reiste geistig in andere Welten, um herauszufinden, wo sich neue Jagdgebiete befinden könnten. Die Arbeit als Schamane hat daher nichts abgehobenes, sondern war für das Leben in einer Gemeinschaft ausgerichtet und den praktischen Nutzen für den Menschen.

In Nepal kommt noch die traditionelle Götterverehrung hinzu. Das sind in Nepal insbesondere Shiva, Bhairava oder Kali. Außerdem die Verehrung der Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Raum (Akash). In vielen Zivilisationen ist die Sonne eine Gottheit und wird verehrt. Diese Verbindung und der Respekt zur Sonne, macht sie sozusagen zu einem Verbündeten während der schamanischen Ritualen.
Die vielfältigen Aufgaben eines Schamanen
Je nach Kulturkreis, geografischem Ort und Tradition konnte ein Schamane viele Funktionen erfüllen:
- Heiler für körperliche, emotionale und seelische Leiden
- Ritualleiter bei Übergangsphasen (Geburt, Tod, Heirat)
- Spiritueller Berater und Seher
- Energetischer Reiniger von Menschen, Häusern oder Orten
- Kommunikator mit Ahnen und spirituellen Helfern
- Kräuterkundiger und Träger von heiliger Medizin
- Lehrer für spirituelle Praktiken und Lebensführung
Der Schamane in der heutigen Zeit

Die traditionellen Gemeinschaften in der Natur existieren heute kaum noch – und damit hat sich auch die Rolle des Schamanen verändert. Statt im Dorf präsent zu sein, wird ein Schamane heute wie ein spiritueller Therapeut oder Heiler aufgesucht. Menschen kommen mit bestimmten Anliegen, erwarten meist eine konkrete Lösung – ähnlich wie bei einem Arztbesuch.
Dabei hat sich die schamanische Arbeit an sich nicht verändert. Der Schamane arbeitet nach wie vor mit den spirituellen Kräften, führt Rituale durch, nutzt seine Verbindung zu anderen Welten, um Heilung und Erkenntnis zu bringen.
Was bietet ein Schamane heute an?
Ein Schamane kann in der modernen Welt folgende schamanische Angebote machen:
- Energetische Reinigung (Aura, Chakren, Räume)
- Seelenrückholung (Heilung von Traumata und Seelenverlust)
- Auflösung von Flüchen, karmischen Belastungen und alten Verträgen
- Ahnenarbeit und Verbindung zur geistigen Welt
- Heilrituale mit Mantren, Feuer, Wasser oder Pflanzen
- Spirituelle Beratung bei Lebenskrisen, Krankheiten oder Beziehungskonflikten
Wirksamkeit unabhängig vom Glauben
Die Wirkung schamanischer Arbeit hängt nicht davon ab, ob man „daran glaubt“ oder nicht. Die Energien, mit denen gearbeitet wird, wirken unabhängig vom Verstand. Dennoch fehlt vielen Menschen heute die tiefe Verbindung zur Natur, zur Gemeinschaft und zur geistigen Welt. Ohne diese Verbindung entstehen moderne Leiden wie Erschöpfung, Angstzustände oder chronische Erkrankungen – Symptome, die der Schamane nicht einfach „wegzaubern“ kann.
In vielen Fällen kann der Schamane nur die Symptome lindern, nicht aber die Ursache ganz entfernen, wenn die spirituelle Anbindung fehlt oder blockiert ist.
Ganzheitliche Heilung – Schulmedizin und Schamanismus
Die beste Lösung ist oft die Kombination von moderner Medizin und schamanischer Heilkunst. Der Schamane arbeitet auf der spirituellen Ebene, während ein Arzt oder Therapeut den Körper oder die Psyche mit wissenschaftlichen Mitteln unterstützt. Beide Sichtweisen können sich wunderbar ergänzen.
Generell empfiehlt es sich verschiedene Diagnosen und Sichtweisen zur Rate zu ziehen. In der Tradition aus Nepal wird keine Gegenleistung verlangt für eine Heilung, da die Schamanen als normale Bauern bereits ein Einkommen besaßen. Das macht es auch mögliche ohne gegenseitige karmische Belastung, die Heilung durchzuführen. Heutzutage ist unser medizinisches System aufgebaut darauf, mit dem Patienten Geld zu verdienen.
Die Aufgabe des Schamanen in der Moderne
Was macht ein Schamane? Er heilt, begleitet, klärt, berät – auf spiritueller Ebene. Auch heute noch erfüllt der Schamane eine wichtige Funktion. Er hilft Menschen, sich wieder zu verbinden – mit sich selbst, mit der Natur, mit ihren Ahnen, mit dem Spirit.
Wenn du spürst, dass du auf der spirituellen Ebene Unterstützung brauchst – sei es bei unerklärlichen Problemen, emotionalem Schmerz oder einer Krankheit – dann kannst du dich gerne bei mir melden für eine schamanische Heilung. Namaste