Was ist ein Schamane?
Ein Schamane ist ein spiritueller Heiler, der als Mittler zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt wirkt. Ich bin Sven Horn, Schamane in der nepalesischen Tradition, und schreibe hier aus meiner persönlichen Erfahrung.
Schamanen begleiten die Menschheit schon sehr lange, über viele Jahrhunderte und Kulturen hinweg. Man vermutet, dass der Begriff ‚Schamane‘ selbst entweder aus dem Sanskrit stammt (‚Sramana‘) oder aus den Sprachen Sibiriens; eine andere Deutung sieht die Wurzel des Wortes in „saman“, was so viel wie „wissen“ bedeutet und auf die tiefe Weisheit eines Schamanen hinweist.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Begriff ‚Schamane‘ und die Praxis des Schamanismus oft sehr breit und vielfältig ausgelegt werden. Es gibt tatsächlich keine einzelne, universelle Definition.
Die ersten Schamanen lebten in der Natur
Die Wurzel des Schamanismus ist die Natur. Die ersten Schamanen lernten alles durch die Energien der Natur. Diese Verbindung und der Respekt zur Natur haben alle Traditionen von Schamanen weltweit gemeinsam.
Grundlage für den Schamanismus ist ein animistisches Weltbild: Der Glaube, dass alle Dinge der Natur – Berge, Flüsse, Pflanzen, Steine – beseelt sind oder der Wohnsitz von Geistern sind. Diese Weltanschauung erlaubt die Vorstellung, dass:
Die Verbundenheit zwischen Mensch und Tierwelt eine Grundlage bildet
- Seelenreisen als Heilmethode möglich sind
- Der Schamane als Vermittler zwischen irdischer und Geisterwelt fungiert
- Menschen persönliche Beziehungen mit Naturwesen eingehen können
Das Konzept der drei Welten
In vielen schamanischen Traditionen wird von drei miteinander verbundenen Welten ausgegangen:
- Die Unterwelt: Reich der Ahnen, Krafttiere und Naturgeister
- Die Mittelwelt: Unsere alltägliche physische Realität
- Die Oberwelt: Bereich der hohen spirituellen Lehrer und göttlichen Energien
Moderner vs. traditioneller Schamanismus

Traditioneller Schamanismus war eng mit der Lebenswelt und naturräumlichen Umwelt der jeweiligen Kulturen verbunden. Schamanen konnten nicht als Verkörperung einer bestimmten schamanistischen Religion betrachtet werden, sondern erfüllten spezifische Funktionen ihrer Gemeinschaft.
Moderner Schamanismus adaptiert alte Weisheiten für Menschen in westlichen Gesellschaften. Dabei geht es um:
- Individuelle spirituelle Entwicklung statt Gemeinschaftsdienst
- Integration verschiedener Traditionen
- Anpassung an moderne Lebensbedingungen
- Heilung von zivilisationsbedingten Problemen
Die Funktionen eines Schamanen
Traditionell übernahm ein Schamane vielfältige Rollen, die weit über die reine Heilung hinausgingen. Ein Schamane war Teil einer Gemeinschaft und hatte viele praktische Aufgaben. Früher lebten wir Menschen in kleineren, naturverbundenen Gemeinschaften. In diesen Dörfern oder Clans hatte der Schamane eine zentrale Rolle – nicht nur als Heiler, sondern auch als Vermittler zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Er war für die Psyche der Gemeinschaft verantwortlich.
Als „spiritueller Führer“ der Gemeinschaft:
- Arzt und Heiler für körperliche und seelische Leiden
- Wahrsager und Traumdeuter für wichtige Entscheidungen
- Totengeleiter beim Übergang ins Jenseits
- Zeremonienleiter bei wichtigen Ritualen
Als Mittler zwischen den Welten:
- Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Mensch, Natur und Geist
- Kontakt zu Ahnengeistern und spirituellen Helfern
- Kommunikation mit Naturgeistern und Elementarkräften
- Schutz vor negativen Einflüssen und „Schadenszauberei“
Der Schamane in traditionellen Gemeinschaften
Die amerikanischen Ureinwohnerstämme besitzen bis heute Schamanen, um Kontakt zu Geistwesen aufzunehmen und Zeremonien mit Tabak oder Räucherungen zu leiten. Auch in Asien haben Schamanen in China, auf den Philippinen oder in Indonesien bis heute eine wichtige Rolle. Im Amazonasgebiet, etwa in Peru, gibt es bis heute traditionelle Ayahuasca-Zeremonien und andere rituelle Sitzungen zur Selbstheilung.
Wichtig ist auch zu betonen, dass Schamanismus keine reine Männersache ist; auch Frauen und Menschen jeden Geschlechts können Schamanen sein und diese bedeutende Rolle ausfüllen. Selbst in Nordeuropa, vor der Verbreitung des Christentums, hatten oft weibliche Schamanen eine zentrale Rolle. In Europa kennen wir Druiden der Kelten und Germanen.
Ein Schamane ist Teil einer Gemeinschaft
Der Schamane heilt Krankheiten durch Rituale, Energiearbeit oder pflanzliche Medizin. Er berät bei wichtigen Entscheidungen, führt Zeremonien durch, segnet das Land oder unterstützt die Jagd durch spirituelle Führung. Ein bekanntes Beispiel ist der Regentanz der Indianer, der durchgeführt wird, wenn die Ernte ausbleibt.
Oder er reist geistig in andere Welten, um herauszufinden, wo sich neue Jagdgebiete befinden können. Die Arbeit als Schamane hat daher nichts abgehobenes, sondern ist für das Leben in einer Gemeinschaft ausgerichtet und den praktischen Nutzen für den Menschen.

In Nepal kommt noch die traditionelle Götterverehrung hinzu. Das sind in Nepal insbesondere Shiva, Bhairava oder Kali. Außerdem die Verehrung der Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Raum (Akash).
In vielen Zivilisationen ist zum Beispiel die Sonne eine Gottheit und wird verehrt. Diese Verbindung und der Respekt zur Sonne, macht sie zum Beispiel zu einem Verbündeten, während der schamanischen Ritualen. Somit können wir Energien die uns nahe stehen mit einbinden. Das zeigt die Verbundenheit mit Kultur und Natur im Schamanismus. Es mag für den logischen Geist nicht nachvollziehbar sein mit einer Gottheit in Kontakt zu treten. Genau hier entsteht die Schwelle zum Schamanismus, den Bereich von Logik und Vernunft zu verlassen.
Der Schamane in der heutigen Zeit

Die traditionellen Gemeinschaften in der Natur existieren heute kaum noch – und damit hat sich auch die Rolle des Schamanen verändert. Statt im Dorf präsent zu sein, wird ein Schamane heute wie ein spiritueller Therapeut oder Heiler aufgesucht. Menschen kommen mit bestimmten Anliegen und erwarten meist eine konkrete Lösung – ähnlich wie bei einem Arztbesuch.
Dabei hat sich die schamanische Arbeit an sich nicht verändert. Der Schamane arbeitet nach wie vor mit den spirituellen Kräften, führt Rituale durch und nutzt seine Verbindung zu anderen Welten, um Heilung und Erkenntnis zu bringen.
Verbindung zur spirituellen Welt
Der Schamane arbeitet mit spirituellen Kräften und taucht dazu in andere Welten ein, um unsichtbare Energien nutzbar zu machen. Dies geschieht oft, indem er sich in einen Trancezustand oder Ekstase begibt, der durch wiederholende, monotone Klänge wie das Schlagen einer Trommel, Summen oder die Geräusche der Natur unterstützt wird.
In diesem besonderen Bewusstseinszustand kann der Schamane Kontakt zu Ahnen aufnehmen, Geistwesen begegnen oder negative Energien und Schwingungen klären, um Blockaden zu lösen und Heilungsprozesse anzustoßen.
Was ein Schamane heutzutage beiträgt

Ein Schamane kann in der modernen Welt folgende schamanische Angebote machen:
- Energetische Reinigung (Aura, Chakren, Räume)
- Seelenrückholung (Heilung von Traumata und Seelenverlust)
- Auflösung von Flüchen, karmischen Belastungen und alten Verträgen
- Ahnenarbeit und Verbindung zur geistigen Welt
- Heilrituale mit Mantren, Feuer, Wasser oder Pflanzen
- Spirituelle Beratung bei Lebenskrisen, Krankheiten oder Beziehungskonflikten
- Zeremonien mit Pflanzen und Psychedelika
Trancezustände und schamanische Reisen
Schamanische Ekstase: Ein zentrales Element ist die Fähigkeit des Schamanen, in veränderte Bewusstseinszustände einzutreten. Die Forschung unterscheidet zwischen passiver Ekstase (der „Seelenflug“ zu den Geistern) und aktiver Ekstase (Geister „fahren“ in den Schamanen ein).
Schamanische Reise: Dabei verlässt die Seele symbolisch den Körper und reist in andere Welten – die Oberwelt, Mittelwelt oder Unterwelt – um Weisheit und Heilung zu finden. Diese Reisen können mit Hilfe von Trommeln, Rasseln, Gesängen oder Tanz eingeleitet werden.
Die Rolle der Krafttiere: In vielen schamanischen Traditionen werden diese Reisen von spirituellen Begleitern – den Krafttieren oder Totemtieren – unterstützt. Diese Tiergeister dienen als Führer durch die Geisterwelten und als Beschützer während der spirituellen Arbeit.
Tradition und Moderne

Die beste Lösung ist oft die Kombination von moderner Medizin und schamanischer Heilkunst. Der Schamane arbeitet auf der spirituellen Ebene, während ein Arzt oder Therapeut den Körper oder die Psyche mit wissenschaftlichen Mitteln unterstützt. Beide Sichtweisen können sich wunderbar ergänzen.
Generell empfiehlt es sich verschiedene Diagnosen und Sichtweisen zur Rate zu ziehen. In der Tradition aus Nepal wird keine Gegenleistung verlangt für eine Heilung, da die Schamanen als normale Bauern bereits ein Einkommen besaßen. Das macht es auch mögliche ohne gegenseitige karmische Belastung, die Heilung durchzuführen.
Ein nützlicherer Begriff für einige moderne Praktiken ist der des „Neoschamanismus“. Dieser bezieht sich nicht unbedingt auf die Interaktion mit einer Geisterwelt oder die tiefe kulturelle Verankerung des traditionellen Schamanismus. Dabei ist Tradition und die Verbindung zur spirituellen Welt maßgeblich um ein Schamane zu sein. Es ist nichts falsch daran, dieses Wissen in den Alltag zu integrieren. Ein Schamane ist jemand mit einer Verbindung zur spirituellen Welt und nur dort wird dies entschieden.
Heutzutage gibt es aber überall den Trend schnelle Ergebnisse zu erzielen und den Weg der Tradition zu verlassen. Dabei unterstützt Tradition durch Regeln, Rituale und eine eigene Sprache die Fähigkeiten eines Schamanen.
Die Berufung zum Schamanen
Schamanismus ist keine Karriere, die man einfach wählt. Es ist eine Berufung, die oft durch besondere Lebenserfahrungen, spirituelle Krisen oder außergewöhnliche Sensitivität entsteht. Viele Schamanen berichten von prägenden Erlebnissen, die sie auf diesen Weg geführt haben. Aber auch hier will ich darauf hinweisen, das jede schamanische Tätigkeit welche mit Liebe und Ehrlichkeit ausgeführt wird, ihren Platz in dieser Welt hat.
Wie du einen seriösen Schamanen erkennen
- Traditionelle Ausbildung: Fragen Sie nach der Ausbildung und Linie des Schamanen
- Bescheidenheit: Seriöse Schamanen versprechen keine Wunder und arbeiten mit Demut
- Transparenz: Ein guter Schamane erklärt seine Methoden und ist offen für Fragen
- Ethik: Arbeitet zum Wohl des Klienten, nicht für den eigenen Profit
- Integration: Verbindet traditionelle Methoden mit Verständnis für die moderne Welt
Warnsignale unseriöser Anbieter
- Übertriebene Heilungsversprechen
- Sehr hohe, feste Preise
- Druck zum Kauf weiterer Sitzungen
- Isolation von Familie und Freunden
- Abhängigkeiten schaffen
Der Ablauf einer schamanischen Sitzung
Persönliche Sitzungen in Köln
Bei mir können bis zu fünf Personen gleichzeitig an einer Sitzung teilnehmen. Der Ablauf ist individuell, aber folgt meist diesem Schema:
- Vorgespräch: Klärung des Anliegens und der aktuellen Situation
- Energetische Diagnose: Erspüren der Blockaden und Themen
- Rituelle Heilarbeit: Mit Mantren, Elementen und traditionellen Techniken
- Integration: Besprechen der Erfahrungen und weiterer Schritte
Warum ich auf Spendenbasis arbeite
In der Tradition aus Nepal wird keine Gegenleistung verlangt für eine Heilung, da die Schamanen als normale Bauern bereits ein Einkommen besaßen. Das macht es möglich, ohne gegenseitige karmische Belastung die Heilung durchzuführen. Diese Grundhaltung der Großzügigkeit lebe ich auch hier in Köln: Da ich neben meinem Hauptberuf als Schamane wirke, biete ich meine Heilarbeit auf Spendenbasis an.
Auch Hausbesuche möglich
Wenn eine persönliche Anreise nach Köln nicht möglich ist, komme ich auch gerne zu dir – die Reisekosten werden dabei erstattet. Ich besitze aber auch ein Deutschlandticket 🙂 Namaste