Zen Meditation
Zen Meditation

Zen Meditation wird auch als Zazen bezeichnet im Zen-Buddhismus. Es ist eine Strömung im Buddhismus mit Verankerung in der japanischen Kultur und einer starken Ausrichtung auf diese Meditationstechnik. Diese soll den Geist zur Ruhe bringen und den Boden für mystische Erfahrungen wie Kenshō oder Satori bereiten. Die Ausrichtung hier ist auch ganz klar wie im Ashtanga Yoga, der Weg zur Erleuchtung. Die Zen-Meditation hat ihren Ursprung im Buddhismus und ist eng mit der japanischen Kultur verbunden. Es gibt hier auch innerhalb des Zazen verschiedene Traditionen und Schulen.

Zen Meditation besticht dabei durch seine reduzierte Umgebung und einen starken Fokus auf Aufmerksamkeit. Somit wirken die Meditierenden auf den Photos auch nach außen hin extrem fokussiert.

Kodo_Sawaki_Zazen
Kodo Sawaki Zazen

Die Ausrichtung auf Konzentration entspricht dabei auch der Technik in der yogischen Meditation, wo wir eine stabile Konzentration als Grundlage nutzen, um tiefere Bewusstseinszustände zu erreichen.

Ausrichtung in der Zen-Meditation

Ähnlich zur buddhistischen Meditationspraxis der Vipassana Meditation, wird sich hier ganz radikal auf den jetzigen Moment ausgerichtet um alles Geschehene zu akzeptieren und losgelöst zu betrachten. Die strikte Körperhaltung des Meditierenden zeigt dabei auf auf die geistige Haltung – den Geist fokussiert und klar auszurichten.

Während wir in der Yoga Meditation Werkzeuge wie Mantren oder Yantren einsetzen und in der Vipassana Meditation Köprerpunkte sowie Atem als Werkzeuge benutzen, kommt es bei der Zen Meditation zu einer radikalen Reduzierung auf den jetzigen Moment. So simpel es sich anhört, so kann es für Anfänger überwältigend sein, da die körperlichen und geistigen Erfahrungen uns oftmals aus dem Moment reißen.

„Zen Mind is beginners mind.“

 Shunryū Suzuki

Kōan

Im persönlichen Gespräch mit dem Zen Meister wird daher auch die Entwicklung des Zen Meditierenden geprüft. Auch dieses Ritual kennen wir aus dem Yoga und in der Zen Meditation macht es umso mehr Sinn, weil die reduzierte und simple Methode kaum geistige Werkzeuge für Meditation an die Hand gibt. Die Funktion eines Kōan ist den eingefahrenen Geist des Schülers immer wieder neu heruaszufordern. Hier wird oftmals Logik und Erwartungshaltung gebrochen um den Schüler weiter auf den Weg zur Erleuchtung zu bringen. Auch bei den Kōans gibt es eine Vielzahl an verschiedenen, traditionellen Texten.

„Ein Mönch fragte Tozan: ‚Was ist Buddha?‘ Tozan antwortete: Masagin (麻三斤 – Drei Pfund Flachs).“

18. Kōan des Mumonkan

Garten, Gehen, Tee und Ritual

Typische Elemente sind der Zen Garten, welcher im Aufbau einerseits einer Tradition entspringt, mit Regeln und andererseits die chaotische Struktur der Natur respektiert. Dazu kommt die berühmte Tee Zeremonie, welche die Aufmerksamkeit der Anwesenden erhöhen soll. Zwischen den Meditationssitzungen wird dann auch das rituelle Gehen angewendet. Wir gehen hier extrem langsam, um unsere Aufmerksamkeit beim Gehen zu halten. Riten sind hier, wie auch im Yoga und Buddhismus, ein essenzieller Bestandteil der Meditationspraxis.

Anleitung für eine Zen Meditationssitzung

  • Bevor du beginnst, ist es wichtig, einen ruhigen und ungestörten Ort zu finden, an dem du meditieren kannst. Wähle einen Ort, der deine Sinne nicht überstimuliert und an dem du dich wohl fühlst. Du kannst gerne im Sinne der Tradition die Umgebung auf das nötigste an Möbeln reduzieren.
  • Die Sitzhaltung ist ein zentraler Bestandteil. Setze dich auf ein bequemes Kissen oder eine Meditationsbank und finde eine aufrechte und stabile Position. Kreuze deine Beine und lege deine Hände entspannt auf deinen Schoß.
  • Die Zen-Meditation dreht sich darum, den Geist zu beruhigen und ihn auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. Beginne damit, deine Augen zu schließen und achte auf deinen Atem. Atme langsam und tief ein und aus. Lass deine Gedanken kommen und gehen, ohne ihnen zu folgen. Diese Meditation ist insbesondere eine passive Meditationsform. Wir nehmen die Haltung der absoluten Beobachtung aller Vorgänge ein. Es ist hilfreich wenn bereits eine gute Konzentration vorhanden ist, um zu vermeiden dass der Geist uns mit seinen Gedanken mit reißt. Solltest du dich verloren fühlen durch eine Überzahl an Eindrücken, verankere dich im Atem an der Nasenspitze zurück.
  • In Meditation wollen wir vom grobstofflichen zum feinstofflichen Gelangen. Wenn wir uns im Fokus wiederfinden, sollten wir bemüht sein das unser Bewusstsein sich erweitert um klarer und aufmerksamer zu werden.
  • Vertiefe deine Meditation, indem du dich auf die Stille in dir und um dich herum konzentrierst. Genieße den Moment des reinen Seins, in dem du keine Rolle spielst, keine Erwartungen hast und einfach nur existierst. Du nimmst sozusagen Urlaub von dir selbst. Bleibe für einige Minuten in dieser Stille und spüre die Ruhe und Klarheit, die daraus entstehen.
  • Du kannst zwischendurch auch Aufstehen um langsam und fokussiert durch den Raum zu gehen. Das meditative Gehen, ist neben den Ritualen wie Tee trinken oder Kōans ein Bestandteil der Meditation. Die innere Haltung wird bei behalten wenn wir uns von dem Sitz erheben. Wenn du als Anfänger keiner Tradition verhaftet bist, kannst du während der Meditation gerne aufstehen und simple Handlungen durchführen, mit dem Versuch, die innere meditative Haltung beizubehalten. Dann kehre zu deinem Sitz zurück und fahre nahtlos weiter fort.
  • Öffne die Augen wenn dir danach ist und lass dir Zeit um wieder zurück zu finden. Spüre die Ruhe und Klarheit, die du während der Meditation erfahren hast, und nimm diese in deinen Alltag mit.

Zen-Meditation in den Alltag integrieren

Die Zen-Meditation beschränkt sich nicht nur auf die Zeit, die du im Meditationsraum verbringst. Sie kann auch in deinen Alltag integriert werden, um mehr Achtsamkeit und Gelassenheit zu entwickeln. Achte auf deine Atmung und deine Körperhaltung, während du alltägliche Aufgaben erledigst. Oftmals gibt es auch ein Zen Zentrum in deiner Stadt.