Meditation

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Meditation

Meditation ist eine geistige Praxis um den Geist zu beruhigen und eine erhöhte Bewusstheit zu erreichen. Dieser Zustand der Konzentration und Achtsamkeit wird oft erreicht, indem man sich auf einen bestimmten Atemrhythmus, ein Mantra, einen Gedanken, ein Objekt oder sogar auf die Empfindungen im eigenen Körper konzentriert.

Es gibt viele verschiedene Varianten:

  1. Achtsamkeitsmeditation: Hier liegt der Fokus auf der bewussten Beobachtung von Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen und der Umgebung, ohne sie zu bewerten oder ihnen nachzugehen.
  2. Konzentrationsmeditation: Bei dieser Form konzentriert sich der Meditierende auf einen einzigen Punkt, wie den Atem, ein Bild oder ein Mantra. Das Ziel ist es, den Geist zu fokussieren und ablenkende Gedanken zu minimieren.
  3. Transzendentale Meditation: Diese Technik verwendet ein wiederholtes Mantra, um den Geist in einen Zustand tiefer Entspannung und Bewusstseinserweiterung zu versetzen.
  4. Loving-Kindness-Meditation (Metta): Diese Meditation zielt darauf ab, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren, indem man positive Gedanken und Wünsche für sich selbst und andere sendet.
  5. Vipassana-Meditation: Hier geht es darum, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist, und tiefe Einsicht in die Natur des Geistes und der Wirklichkeit zu gewinnen.

Die Vorteile Meditation zu lernen sind vielfältig und reichen von Stressreduktion über emotionale Stabilität bis hin zur Verbesserung der kognitiven Funktionen. Sie kann dazu beitragen, die Wahrnehmung von Gedanken und Emotionen zu verändern und eine tiefere Verbindung zu sich selbst herzustellen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditation langfristig positive Auswirkungen auf das Gehirn und die geistige Gesundheit haben kann.

Tiefsitzende Blockaden

Auf spiritueller Ebene durchdringen wir unseren Geist und gehen sogar darüber hinaus. Aus yogischer Perspektive ist Meditation so wichtig, weil wir in tiefer Meditation die tiefsitzenden Kleshas (Anhaftungen, Blockaden) auflösen. Diese Kleshas können durch vergangenes Karma oder unverarbeitete Sinneseindrücke entstanden sein. Diese sitzen fest in unserem Geist. Einem natürlichen Prozess folgend, wollen sich diese Kleashas wieder auflösen und machen sich durch Emotionen, Gedanken oder Träume bemerkbar.

Wenn wir die Aufmerksamkeit auf diese Kleshas blockieren, bleiben sie fest sitzen und wir bewegen uns in immer wieder in einem gleichen Kreislauf. Physische Aktivitäten oder Atemtechniken können diese Kleshas kaum erreichen. Erst in tiefer Meditation lösen sie sich auf.

Wie unser Geist funktioniert

Unser Geist ist durch starke äußere Stimulation beeinflusst und lenkt uns ab von unserem inneren Zustand. Unterhaltung und Überreizung kann durch Algorithmen zu Langeweile oder Depression führen. Dies veranlasst uns dann, neue Reize zu suchen, und ein Prozess der Selbstentfremdung und des ständigen Verlusts der Aufmerksamkeit wird in Gang gesetzt. Es entstehen Aufmerksamkeitsstörungen wie ADS, da uns nicht beigebracht wird, wie wir unseren Verstand trainieren oder er überhaupt funktioniert.

Den Geist zu trainieren, bedeutet äußere Stimulierungen zu reduzieren, so dass der Geist seine eigenen Inhalte schaffen und entfalten kann. Wir sind uns kaum bewusst wie Inhalte und Einflüsse unseren Geist regulieren, anstatt ihn auf natürliche Weise zu stärken.

In unserem Bildungssystem und generell in der modernen Gesellschaft sind geistige Übungen zur Entwicklung von Aufmerksamkeit praktisch nicht vorhanden. Daraus ergibt sich ein vermindertes Interesse am Leben aufgrund einer geringen Aufmerksamkeitsleistung. Dadurch werden wir depressiv und überdecken diese Depression wiederum mit chemischen Substanzen und weiteren äußeren Ablenkungen.

Unsere Aufmerksamkeitskraft wiederzugewinnen und zu lernen, sie zu kultivieren, ist eines der Hauptziele der Yogapraxis. Wirkliche Meditation (Dhyana) ist nicht möglich, ohne zuvor die Kraft der Aufmerksamkeit (Dharana) entwickelt zu haben.

Für einen wandernden oder abgelenkten Geist gibt es keine echte Meditation. Einfach nur dasitzen und sich in unseren unruhigen Gedanken hingeben ist keine Meditation. Meditation ist auch nicht ein leerer Geist, ohne einen bestimmten Gedanken oder Fokus. Meditation beginnt mit einem konzentrierten Geist und der Entscheidung, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

Ein Schlüsselprinzip des Yoga ist, dass der auf einen Punkt ausgerichtete Geist zur Ruhe gelangt. Die Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit sich langfristig und ohne Unterbrechung auszurichten.

Die zwiespältige Natur des Geistes

Der Geist hat eine interessante, zweifache Natur. Zunächst einmal hat er einen zentralen Strahl oder Punkt der Aufmerksamkeit, der sich schnell von einem Objekt oder einer Überlegung zu einem anderen bewegt. Das kannst du sehr einfach beobachten. Setze dich einfach still hin und beobachten der Geist in rascher Folge von einer Sache zur anderen springt. Wegen dieser Neigung, wird der Geist oft als Affengeist bezeichnet.

vipassana meditation

Zweitens besitzt der Geist ein Bewusstseinsfeld dass er trotz dieses Springens von Punkt zu Punkt ein gewisses Gefühl dafür behält, was in der Umgebung insgesamt vor sich geht. Unser Geist leistet dabei die unglaubliche Arbeit uns zu fokussieren ohne das wir uns dabei zu sehr in diesem Fokus zu verlieren. Gleichzeitig haben wir ein Bewusstsein für unsere Welt ohne dabei darin verloren zu gehen.

Er hat sowohl ein zentrales als auch ein peripheres Bewusstsein. In dieser Hinsicht kann sich der Punkt des Geistes auf das gesamte Wahrnehmungsfeld ausdehnen. Er hat keine feste Größe, obwohl er dazu neigt, eher in einem kleinen Bereich zu bleiben. Um dieses flexible Feld zu stabilisieren, richten wir das gesamte Feld auf auf einen Punkt. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Geist auf ein Objekt zu fokussieren.

Aktive und passive Meditation

Im Großen und Ganzen gibt es zwei Hauptarten der Meditation – passiv und aktiv. Passive Formen der Meditation sind in erster Linie beobachtender Natur. Sie bestehen darin, die eigenen Gedanken zu beobachten, den Atem zu beobachten, achtsam mit dem Körper umzugehen oder Objekte und Situationen in der äußeren Welt zu betrachten, ohne eine Entscheidung zu treffen oder zu bewerten. Andere Formen der passiven Meditation können darin bestehen, eine Gottheit oder ein kosmisches Prinzip wie den Raum zu kontemplieren, um mit ihm eins zu werden.

Aktives Forschen besteht darin, grundlegende Fragen darüber zu stellen, wer wir sind und was unser Leben bedeutet. Die meisten Upanishaden, die alten Schriften der Yogatradition, bestehen aus verschiedenen Formen der Befragung. Die wichtigsten Fragen, die in der forschenden Meditation aufgegriffen werden, sind im Wesentlichen Fragen über das Selbst, Gott, Prana, den Geist und die Sinne sowie den Prozess von Geburt und Tod.

Aktive Meditation ist hier auch ganz klar Mantra Meditation oder generell, objektbezogene Meditation. Das bedeutet wir fokussieren unseren Geist auf ein Objekt um darüber in Meditation zu gelangen.

Aktive Meditation

Auf dem Weg der Evolution durch Meditation kann passive Meditation zu Problemen führen. Das Hauptproblem bei passiven Formen der Meditation ist, dass man stecken bleiben kann, gefangen in einem leeren Zustand des Geistes oder in einer Form der Zufriedenheit, die nicht vollständig ist. Man landet in einem gedankenlosen Zustand oder verwechselt das bloße Abdriften in seinem abgelenkten Geist mit einem echten Zustand höheren Friedens. Es gibt viele leere Geisteszustände, in die man fallen kann, die keine Selbstverwirklichung sind, sondern Formen von Dumpfheit, Schlaf oder einfach ein gewisses Maß an geistiger Ruhe und Entspannung.

shri yantra

Shri Yantra – Werkzeug für die Konzentration

Aktive Meditation entspricht in erster Hinsicht unserem modernen Naturell die Dinge zu kontrollieren und aktiv zu werden. Zweitens hat es den Vorteil, beide Veranlagungen des Geistes zu balancieren. Wenn wir zu wenig Energie besitzen um zu meditieren, kann der aktive Ansatz uns aufwecken und die Energie verleihen zu meditieren. Wenn wir zu viel unruhige Energie besitzen, kann sich unser Geist an der aktiven Handlung abarbeiten und zur Ruhe finden.

Passive Meditation

Passive Meditation benötigt die Voraussetzungen einer natürlichen und meditativen Lebensweise die bereits so stark vorhanden ist, dass wir ohne besonderen Aufwand bereits in Meditation gelangen. Unser Praxis wird über Jahre auf natürliche Weise von selbst passiver. Für schnellere Fortschritte zu Beginn eignet sich der Fokus auf aktive Meditation am besten.

Aktive Formen der Meditation können eine Qualität von Rajas oder Unruhe mit sich bringen, in der wir unseren grundlegenden Zustand des Friedens und des Glücks, der sehr subtil ist, vermissen und uns in einem Strom von abgelenkten Gedanken verfangen.

Balance in Meditation

Aus diesem Grund ist es in der Regel am besten, sowohl aktive als auch passive Formen der Meditation zu praktizieren, so wie man einen Muskel sowohl anspannen als auch dehnen kann. Passive Formen der Meditation, wie eine Form des bewussten Schlafs, können den Geist erneuern. Aktive Formen der Meditation, wie ein Mantra, können den Geist beleben.

Abschließend gilt es zu sagen, dass praktische Erfahrung der Schlüssel ist. Jahrelange Praxis ist unabdingbar, gerade für diese spirituelle Praxis die durch das Erleben selbst, Magie und Transformation in unser Leben bringt.  Ich hoffe dass du durch diesen Artikel verstehst wie der Geist funktioniert und welche grundlegenden Prinzipien für Meditation existieren. Falls du weitere Fragen hast, schreib mich gerne an. Namaste.